“Escht Kabarett”

Mit Sabine Domogala, Sertac Mutlu, Stefan Reusch und Martin Zingsheim standen bei der sommerlichen Sonderausgabe von “Escht Kabarett” im Engelshof gleich vier Auftretende auf der Bühne.

Kabarettist Martin Zingsheim würde gerne mal ein fiktives Szenario entwickeln: Um zu zeigen, dass es für alles inzwischen Expertinnen gebe. “Dackelbronchitis zum Beispiel”, scherzt er. “Was Sie brauchen, um Experte zu werden, ist eine flächendeckende, lückenlose Bücherwand”, so Zingsheim in Anspielung auf die Hintergründe, vor denen sich Expertinnen bei Zuschaltungen im Fernsehen gerne präsentieren.

Zingsheim ist einer von vier Auftretenden der sommerlichen Sonderausgabe der Reihe “Escht Kabarett” im Bürgerzentrum Engelshof. Vor ihm stehen noch Sabine Domogala, Sertac Mutlu und Stefan Reusch auf der Open-Air-Bühne im Innenhof des Bürgerzentrums. Empfangen von reichlich Publikum und bei sommerlichen Temperaturen.

Hier hinten im Keller habe er viele Stunden seiner Jugend verbracht, erzählt Zingsheim dem Publikum von der Bühne aus. Aufgewachsen in Elsdorf kenne er den Engelshof gut, sagt er. Auch der Reihe “Escht Kabarett” sei er immer weiter treu geblieben, verrät der selbsternannte Bühnenköbes und langjährige Moderator Michael Bechmann.

Ihm stehen an diesem Abend gleich zwei Mit-Moderierende zur Seite. Neben Kabarettist Torsten Schlosser auch Lydia Schneider-Benjamin vom städtischen Magazin “Kölner Leben”. Die Stadt Köln hat die Veranstaltung in ihr Programm “Sommer 2024” aufgenommen. Für die Zuschauenden im Engelshof bedeutet dies, dass sie freien Eintritt genießen können.

Und gleichzeitig ein umfangreiches Angebot an Comedy und Kabarett geboten bekommen. Sertac Mutlu erzählt spaßig von seinem Fauxpas, den eigenen Trauring direkt am ersten Tag im Sand verloren zu haben. Sabine Domogala aus Bonn, die schön öfter im Engelshof aufgetreten ist, berichtet von ihren fiktiv-lustigen Bemühungen als Lebenstrainerin aktiv zu sein. Inklusive besonderer Hilfsmittel, die die Menschen wieder dazu brächten, etwas zu fühlen. Dem Publikum zeigt sie einen Hammer.

Stefan Reusch dürften einige im Publikum vor allem an seiner Stimme erkennen: Der Kölner ist etwa für seinen über viele Jahre produzierten Wochenrückblick, gespickt mit Wortspielen und Zeitgeist-Bezügen, im Radio bekannt. Zum Abschluss seines Auftritts lässt er eine ironische und per KI generierte Laudatio auf sich selbst abspielen – unterlegt von klassischer Musik.

Auch bei Kabarettist Martin Zingsheim, der ebenfalls vielfach in Radio und Fernsehen aktiv ist, gibt es Musikalisches. Er präsentiert wie gewohnt klug und wortgewandt selbst zwei Stücke an der Orgel. Eines fordert auf, vielleicht doch lieber einen Handwerksberuf zu wählen, statt zu studieren. Das andere zeigt die fiktiven Wahlgewohnheiten seiner Familie auf. Das Ergebnis: Manche Parteien unterscheiden sich inhaltlich dann doch gar nicht so sehr.

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