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Mähroboter als Gefahr für Igel

Das Umweltbildungszentrum Gut Leidenhausen weist auf Gefahren für die Tiere hin – behandelt werden sie auch in der Igel-Auffangstation in Leidenhausen.

“Igel rollen sich bei Gefahr zusammen und bewegen sich nicht, das wird ihnen auf Straßen schnell zum Verhängnis”, erklärt Susanne Mitlacher, Tierärztin in der Igel-Auffangstation im Umweltbildungszentrum Gut Leidenhausen. Dabei habe es das Wildtier des Jahres 2024 insgesamt schwer. Seit Jahren seien die Bestände rückläufig. Ein Grund: Der Straßenverkehr. Aber auch bei der Nahrungssuche wird es für die Insektenfresser immer schwieriger. Das Insektensterben hat Auswirkungen auf die Igel. Ihnen geht die Nahrung aus. So verspeisten Igel aus Mangel an Alternativen immer mehr Schnecken und Würmer, so die Medizinerin. “Schnecken gehören grundsätzlich zur natürlichen Nahrung von Igeln. Wenn Igel aber nur Schnecken fressen, dann werden die Tiere krank, da Schnecken zu viele Parasiten enthalten. Viele dieser geschwächten Tiere landen dann bei uns.”

Aber auch Mähroboter sorgten immer wieder für Verletzungen. “Dabei könnte es so einfach sein”, so der Geschäftsführer des Umweltbildungszentrums Gut Leidenhausen, Robert Schallehn. “Igel sind hauptsächlich nachts unterwegs. Ein Nachtfahrverbot für Mähroboter nach Sonnenuntergang wird also die meisten Probleme mit Verletzungen durch Mähroboter lösen. Hier hat die Stadt Köln einen sehr guten Vorschlag gemacht. Natürlich kann ein Mähroboter auch entsprechend programmiert werden. Es gibt ja keinen wichtigen Grund für einen Einsatz in der Nacht.”

Einige Hersteller böten zudem eine Kamera-Erkennung für Igel und andere Tiere an, bei denen die Geräte automatisch stoppen sollen. Dazu erklärt Biologe Robert Schallehn weiter: “Unsere Erfahrungen in der Auffangstation zeigen, dass die Idee der Hersteller hier zwar gut gemeint ist, aber leider häufig noch nicht funktioniert. Es wäre besser, wenn die Hersteller via Software den Einsatz in der Nacht erschweren oder deaktivieren würden. So könnte zumindest ein Warnhinweis eingeblendet werden, der gesondert quittiert werden müsste. Es geht ja nicht nur um Igel, sondern auch um andere kleinere Tiere, wie Frösche oder Molche, die nur ganz schwer technisch zu erkennen sind.”

Spenden für die Igel-Auffangstation in Leidenhausen sind jederzeit auf das Konto DE90 3705 0198 1902 6165 47 und mit dem Verwendungszweck “Wildtierstation” möglich. (red./Lars Göllnitz)

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